Meiner Auffassung nach stehen sich Kunst und Leben nicht als zwei konträre Pole gegenüber, sondern bedingen sich gegenseitig. In meinen Arbeiten thematisiere ich kurz anhaltende Augenblicke, man könnte auch sagen Momente, Momente des Lebens, in denen sich das Lebensgefühl der Abgebildeten zu verdichten scheint. Dabei interessieren mich nicht in erster Linie die großen, einmaligen, herausragenden, sondern in stärkerem Maße die alltäglichen, immer wiederkehrenden Momente, die in ihrer Summe das Leben schließlich ausmachen. Diese Momente fallen in ihrer Gesamtheit sehr unterschiedlich aus und spiegeln das Leben in all seinen Facetten.
Die Bildsprache, der ich mich bediene, deutet an, verschleiert, ist vage.
Sie resultiert aus der Art des Zustandekommens der Bilder selbst und offenbart eine Kohärenz zwischen der gemeinten Flüchtigkeit des Augenblicks und der im Bild ablesbaren Schnelligkeit des Duktus. Teile des Augenblicks prägen sich ein, sind in fester Form und präziser Kontur fixiert, andere bleiben eher unbestimmt und offen, laufen aus der Form, so als sei der Moment bereits vorüber, bevor er sich in Gänze bewahren ließe. Die Bildidee, der assoziierte Moment, der im Bild thematisiert wird, entsteht häufig während des Arbeitsprozesses, beim Malen, wird aber inhaltlich wie oben angesprochen in Gänze nicht ausgeführt. So bleibt Raum für den Betrachter – seine persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen, Vorstellungen, Wünsche.